2 Impromptus für Fagott und Klavier (1992)
Schott FAG 25
Manfred Schoof (*1936) wurde in Deutschland durch seine kunstvolle Verbindung des Free Jazz mit Tendenzen der Avantgarde berühmt und machte sich als Interpret auch
international einen Namen. Weniger bekannt ist, daß er eine klassische Ausbildung erhielt: Er studierte nicht nur Trompete und Klavier, sondern auch Komposition. Sein musikalisches Denken wurde besonders von seinem Kompositionslehrer Bernd Alois Zimmermann geprägt, so daß es nicht verwundert, daß Manfred Schoof auch in der klassischen zeitgenössischen Musik heimisch ist. Beispielsweise spielte er den für ihn geschriebenen Trompetenpart in der Uraufführung von Zimmermanns Die Soldaten (1965). Schoof komponierte viele Chor- und Orchesterwerke für verschiedene Rundfunkanstalten, sowie ein Auftragswerk für das Musikfestival in Donaueschingen (1975).
Seine Zwei Impromptus für Fagott und Klavier schrieb er 1993 und widmete sie Dag Jensen und Midori Kitagawa. Er verband diese beiden zeitgenössischen Werke mit dem Verve des gegenwärtigen Jazz. In dem Vorwort der Ausgabe erläutert Schoof „Die beiden Impromptus wurden spontan geschrieben, deshalb sollten sie auch spontan und musikantisch
gespielt werden. Sie zeigen deutlich Anklänge an den zeitgenössischen Jazz mit seinen
typischen Phrasierungen und melodischen Wendungen.“ Diese Anklänge sind am Anfang des zweiten Impromptus besonders in der Melodik des Fagotts evident. Außerdem besticht es durch jazzartige Harmonik und verschiedenartig improvisierte Abschnitte. Im
Verlauf des zweiten Impromptus gibt Schoof dem Fagottisten die Möglichkeit, über vorgegebene Skalen, Akkorde und Tonräume zu improvisieren.